Viele von uns starten ja derzeit in das neue Arbeitsjahr. Überall tönt es „Frohes neues Jahr!“, „Und wie habt ihr gefeiert?“ oder „Hast du einen Vorsatz fürs neue Jahr?“. Ich persönlich halte nicht viel von hoch gegriffenen Zielen zum neuen Jahr, die man nach zwei Wochen eh wieder vergessen (oder eher verdrängt?) hat. Aber ein Punkt fällt mir direkt ein, wenn ich auf 2019 zurückblicke. Praktisch ununterbrochen flogen uns die Nachrichten zur Krise der Industrie, dem langsamen wirtschaftlichen Abschwung oder von einer möglichen Rezession um die Ohren. Die Unsicherheit um den Brexit und den US-chinesischen Handelskonflikt war permanent in den Köpfen. Und auch wenn es um Weihnachten ruhiger wurde: Die Probleme sind zum Jahresanfang weiterhin nicht gelöst. Im Jahr 2019, so schien es, gab es nur noch negative Nachrichten. Für einzelne Personen traf und trifft dies gewiss auch weiterhin zu und die möchte ich hiervon ausdrücklich ausnehmen. Für alle anderen gilt: Lehnt euch mal zurück und haltet inne!
Das hilft nicht nur im Büroalltag, sondern auch im Leben. Denn wenn wir uns – als Deutsche – mal von außen betrachten, haben wir es im internationalen und im historischen Vergleich derzeit doch richtig gut. Die UN veröffentlicht jedes Jahr den Human Development Index (HDI). Hier geht es bei der Lebensqualität nicht nur um das BIP pro Kopf und was man sich davon kaufen kann (in dem Fall lägen unter anderem Qatar, Brunei, Saudi-Arabien und San Marino deutlich vor uns). Im HDI geht es auch darum, wie gleich verteilt der Wohlstand ist, ob die Einwohner ein langes und gesundes Leben führen und wie gut ihre Schulbildung ist. Zusammengenommen liegt Deutschland hier auf Platz 5 hinter Norwegen, der Schweiz, Australien und Irland. Hinter uns liegen 184 weitere Länder. Wollen wir uns da beklagen?
Rein historisch gesehen geht es uns ebenfalls so gut wie nie. Gegenüber der Wiedervereinigung ist das BIP pro Kopf 2019 (gemessen an der Kaufkraft) um 158 % gestiegen. Oder weiter zurückblickend: Meine Großeltern konnten keine Abschlussfahrt in der 10. Klasse machen, da sie nicht so lange zur Schule gehen durften. Bei meinen Eltern ging die Fahrt in den Harz bzw. nach Trier (oder ähnlich spannende Orte; beide sind übrigens Rheinländer), ich war immerhin in Berlin mit meiner Klasse und heute werden Flugreisen (in Einzelfällen sogar Kreuzfahrten) gemacht. Somit hier mein Vorsatz für das neue Jahr: weniger Beschwerden und mehr Zufriedenheit! Denn auch wenn das Wirtschaftswachstum 2019 und wohl auch 2020 keinen vom Hocker haut: Gut geht`s uns trotzdem!